Der charakterlose Rückzug des Scharlatan Nigel Farage

Der charakterlose Rückzug des Scharlatan Nigel Farage

Eigentlich sollte man diesem Scharlatan Nigel Farage danken für das politische Lehrstück „So funktioniert  Rechtspopulismus!“, das er uns geliefert hat. Da verführt er mit nationalistischem Gejohle und dem Zauberwort „Brexit“ die Briten zur wahrscheinlich folgenschwersten Dummheit ihrer Nachkriegsgeschichte und tritt zehn Tage nach seiner vollbrachten „Mission“ von der politischen Bühne ab, weil er „sein Leben wieder zurückhaben“ wolle. Wie ihm dieser Streich gelingen konnte? Ein analytischer Blick auf den Aufstieg des Nationalsozialismus der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts gibt ausreichend Antwort: Es genügt, geschickt, unverfroren und schamlos mit den niederen Gefühlen, die latent in uns allen angelegt sind, zu spielen, Sündenböcke hervorzuzaubern, einen anachronistischen Nationalismus zu beschwören und Blaues vom Himmel zu versprechen. Schon ist jene Brühe fertig, deren Verzehr zu politischer Kurzsichtigkeit oder Blindheit führt. Bertolt Brecht hätte kein anschaulicheres Stück schreiben können, als Farage es vorgeführt hat. Und so agieren sie alle, die Rechtspopulisten Europas, ob sie nun Farage, Le Pen, Strache oder Wilders heißen oder mit dem Slogan „Österreich zuerst!“ in einen Wahlkampf ziehen. Dass Farage nun nach seinem üblen Meisterstück sich feige aus der Verantwortung nimmt, sagt alles aus über seinen Charakter: dass er nämlich keinen hat.

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