Asanas, Atmung und Achtsamkeit

Mit drei A’s die Praxis des Yoga vertiefen

Der Begriff „Achtsamkeit“ spielt in Wissenschaft, Philosophie und Religion des Fernen Ostens eine unvergleichlich größere Rolle als bei uns in Europa. Achtsamkeit meint die Kunst, im Hier und Jetzt zu leben und sich jeder Aufgabe des Lebens mit Hingabe zu widmen. Auch in der Disziplin des Yoga geht es zentral um diese Achtsamkeit.

Die Wissenschaft des Yoga kennt nicht nur den physischen Körper; Yogis sprechen auch von einem Astralkörper, der wiederum aus drei Hüllen besteht. Eine dieser ist die Energiehülle, die uns umgibt und durchdringt. In ihr fließt die Lebensenergie Prana. Die Atmung spielt nun in diesem „menschlichen Kosmos“ eine entscheidende Rolle. Sie ist das grundlegende System für das Zusammenspiel von körperlichen, geistigen und emotionalen Prozessen, mehr noch: Sie bildet auch die „Brücke“ zur Energiehülle. Somit wird über die Atmung zweierlei möglich: Wir können mit ihr die pranische Hülle spüren und auf sie Einfluss nehmen. Die gilt natürlich im Besonderen auf die Praxis der Yogaübungen: die Asanas. Voraussetzung ist, dass diese mit Konzentration und nicht schnell ausgeführt werden. Nicht die technische Perfektion, sondern Achtsamkeit und Hingabe sind erforderlich, um den Energiefluss wahrnehmen und beleben zu können. Es ist also wesentlich, Asanas nicht zur Gewohnheit oder Routine werden zu lassen.

Der „Weg zur Energiehülle“ wird leichter frei, wenn folgende Hinweise beachtet werden:

  • Eine tiefe und gleichmäßige Zwerchfellatmung hilft, die Muskelanspannung im Körper zu reduzieren und im Halten der Asana loszulassen.
  • Langsames Atmen durch die Nase erhöht die Aufnahme von Prana und energetisiert alle Systeme des Körpers.
  • Sich mit dem Atem zu bewegen fördert die Achtsamkeit, und das verlangt, die Bewegung in eine Asana hinein und aus einer heraus immer mit einer Ein- oder Ausatmung zu verbinden.
  • Es ist wichtig den Atem fließen zu lassen. Das gelingt, wenn die Aufmerksamkeit auf den Übergang zwischen Ein- und Ausatmung gelenkt wird.
  • Die Achtsamkeit wird mit der Vorstellung erhöht, dass der Atem im Rhythmus von Ein- und Ausatmung wie eine Welle von der Sohle bis zum Scheitel durch den Körper strömt.

Wenn Sie Ihre Asanas in dieser Art gestalten, werden Sie doppelt „belohnt“: Ihre Yoga-Übungen werden eine neue Qualität erhalten, und die Bereitschaft bzw. Fähigkeit, Ihren Alltag mit Achtsamkeit zu bewältigen, wird wachsen.

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