Yoga und Gesundheit

Yoga – vor Tausenden von Jahren auf dem indischen Subkontinent entstanden – ist eine Disziplin, die die Einheit von Körper, Geist und Seele zum Ziele hat, also zum Ursprung zurückführt. Damit ist viel gesagt, aber wenig Konkretes darüber, wie Yoga zur Gesundheit des Menschen beiträgt.

Yoga geht davon aus, dass jedes Geschöpf des Universums aus der Lebensenergie „Prana“ – im Chinesischen „chi“ genannt – hervorgeht und von ihr durchdrungen ist. In unserem Körper fließt diese Energie in so genannten Nadis, in besonderer Intensität entlang der Wirbelsäule, an der sich auch die sieben Energiezentren, die Chakras, befinden. Voraussetzung für das freie Fließen von Prana ist, dass diese „Leitungen“ frei von Blockaden sind und die Wirbelsäule gerade ist. Ein Körper, durch den Prana reichlich und ungehindert fließt, ist gesund, vital und ausgewogen.

Yoga arbeitet mit körperlichen Übungen, die diesen Fluss der Lebensenergie fördern. Im Zentrum dieser Übungen steht die Wirbelsäule mit ihren Energiebahnen und –zentren.

Neben dieser energetischen Belebung führt Yoga zu einer Fülle von körperlichen, geistigen und seelischen Wirkungen. Der Unterschied zu sportlichem Training ist wesentlich: Der Sport mit seinen schnellen und kraftintensiven Bewegungsabläufen bedeutet hohe körperliche Anstrengung, Anspannung und letztlich Ermüdung und Erschöpfung. Eine Yoga-Übung – im Sanskrit „Asana“ genannt – ist in ihrem Wesen anders: Sie lebt aus einer ruhigen Bewegung, die nicht einfach beendet wird, sondern ihre Erfüllung in der Stille erfährt. Asanas stärken den Körper, die Sinne, den Geist und das Bewusstsein, wirken also ganzheitlich. Sie führen zu Frische, Vitalität und umfassender Fitness. Yoga ist somit ein Instrument der Ganzheit, das unsere Selbstheilungs- und Selbsterneuerungskräfte stärkt. Gut sichtbar wird das im Wort „heil“/“heilen“, das dem englischen „whole“, also „ganz“ entspricht. Und noch etwas: Yoga kann von allen Menschen geübt werden, unabhängig von Alter und körperlicher Verfassung.

Bei den Asanas handelt es sich um ein System von gehaltenen und bewegten Stellungen. Sie zielen darauf ab, die Muskel- und Knochenstruktur in Übereinstimmung zu bringen. Zusammen mit einer bewussten Atmung fördern sie den Energie- und Blutkreislauf, bringen das sympathische und parasympathische Nervensystem ins Gleichgewicht, die ihrerseits die Funktionen nahezu aller anderen Systeme im Körper kontrollieren. Jede Asana hat ihre eigene Form, die von Anspannung, Dehnung und Widerstand bestimmt wird.

Wie tragen Asanas nun zur Gesundheit bei?

  • Der gesamte Stütz- und Bewegungsapparat wird gekräftigt und dadurch stärker belastbar. Das lindert oder beseitigt Gelenks-, Bandscheiben- und Verspannungsschmerzen. Die Muskulatur wird systematisch aufgebaut, gedehnt, gekräftigt und entspannt.
  • Die Bauchorgane und der Verdauungstrakt werden gezielt massiert, verstärkt durchblutet und stimuliert.
  • Zahlreiche Asanas wirken sich positiv auf das Herz-Kreislaufsystem aus, verbessern die Kapillardurchblutung in der Herzmuskulatur und reduzieren die Gefahr von Herzinfarkten.
  • Die Massage und Belebung der Lymphgefäße führt zu einem starken Immunsystem.
  • Eine Vielzahl von Übungen reduziert Übergewicht.
  • Das vegetative Nervensystem wird gestärkt.

 

Ein Asanas-Zyklus besteht aus verschiedenen Arten von Übungen:

Umkehrhaltungen verbessern die Dynamik von Körperflüssigkeiten und fördern die Durchblutung des Gehirns.

Vorwärtsbeugen strecken die Wirbelsäulenmuskeln, entlasten das Herz, stimulieren die inneren Organe und vermeiden Bandscheibenvorfälle.

Rückwärtsbeugen stärken die gesamte Rückenmuskulatur und machen den Brustkorb beweglich.

Stehhaltungen stärken die Gelenke von Beinen und Wirbelsäule, dehnen die Bauchorgane, „durchlüften“ die Lungen und verringern den Druck zwischen den Wirbelgelenken.

Drehungen lockern die Wirbelsäulenmuskeln und durchspülen die Bauchorgane verstärkt mit Blut.

Schon bei den Asanas spielt das bewusste Atmen eine zentrale Rolle. Hinzu kommen besondere Atemtechniken, Pranayama genannt. Sie führen schrittweise dazu, dass das Atemvolumen voll genützt wird. Durch tiefes, langsames und fließendes Atmen wird die Sauerstoffzufuhr erhöht, jede Zelle, jedes Organ mit mehr Energie versorgt. Das bedeutet eine deutliche Steigerung der Vitalität und Konzentrationsfähigkeit. Die Anfälligkeit gegenüber Infektionen und Allergien nimmt ab, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu.

In ihrem Zusammenspiel bedeuten Asanas und Pranayama eine Fülle von wohltuenden Wirkungen auf Körper, Geist und Seele, können sowohl als heilende als auch vorbeugende Therapie gesehen werden.

Die Erfahrung zeigt: Die regelmäßige Praxis von Yoga führt zu umfassendem Wohlbefinden und erhöhter Leistungsfähigkeit. Wer sich auf Yoga einlässt, wird erfahren, dass sich ein Weg zu positive Einstellung und hoher Lebensqualität eröffnet.

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